Eine Frage, die sich Eltern oft stellen – „Ist es eigentlich schlimm, wenn mein Kind abgestandenes Regenwasser trinkt?“ Das ist schnell passiert. Es hat geregnet und das Sandspielzeug ist mit Wasser gefüllt. Selbstverständlich kippen die Eltern das aus aber irgendwo im Garten steht noch ein Eimer oder eine Vogeltränke oder unter dem Busch liegt noch ein unentdecktes Sandförmchen. Die Kinder finden es garantiert! Die Kleinen denken „oh Wasser, ich habe Durst.“ Schnell ist es verschluckt. Aber ist das eigentlich gefährlich?
Die Qualität von Regenwasser
Die Qualität des Regenwassers ist davon abhängig, welchen Weg das Wasser auf den Boden genommen hat. Dazu ist wissenswert, das dass Regenwasser in der Atmosphäre bereits Feinstpartikel und Aerosole aufnimmt. Wenn der Regen dann auf Oberflächen, wie Hausdächer oder Bäume usw. fällt, die vielleicht durch Schmutz und Kot verunreinigt ist, kann das Regenwasser ebenfalls mikrobiell verunreinigt werden. Laub bspw. setzt Bakterien zu. Die Sonne erwärmt das Wasser und es bilden sich weitere Bakterien und auch kleine Larven. Regenwasser, das also direkt in einen Eimer fällt, ist nicht so verschmutzt, als wenn es über eine Oberfläche wie bspw. ein Hausdach aufgefangen wird. Quelle: Umweltbundesamt
Studie - Trinken Regenwasser
Bereits 2007 haben Forscher ein Experiment gemacht, welches im American Journal of Public Health veröffentlicht wurde. In Adelaide haben sie 300 Familien für den Test gewinnen können, die bereits ausschließlich Regenwasser tranken. Die Hälfte der Familien erhielten einen Wasserfilter und die andere Hälfte einen Dummy ohne Funktion. Nach einem Jahr stellte sich heraus, dass es in den beiden Gruppen keine Unterschiede gab. Beide Gruppen hatten nicht mehr oder weniger Magen-Darm Erkrankungen. Damit ist das Ergebnis, wenn Regenwasser direkt aufgefangen wird (ohne über eine Oberfläche gelaufen zu sein), ist es unbedenklich ein Glas zu trinken. Auf Dauer können Magen/Darmerkrankungen nicht ausgeschlossen werden und es sollte abgekocht oder gefiltert werden. Quelle: Public Health Studie
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen
Abgestandenes Regenwasser, bildet Keime und Bakterien. Je länger es bereits in einem Behältnis ist, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sich Mückenlarven oder Fadenwürmer (kleine, rote Würmer) vermehren. In Ländern wie Afrika, in denen auch schlechtere, hygienische Bedingungen und heiße Temperaturen herrschen, werden Krankheiten wie Cholera oder Typus, durch verunreinigtes Wasser übertragen. In Deutschland kommt es natürlich darauf an, wie verunreinigt das Wasser wirklich ist. Der Eimer, der mit Regenwasser voll gelaufen ist, stellt sicherlich kein großes Risiko dar und führt maximal zu Durchfall. Wasser hingegen, bspw. aus der Regentonne, kann sowohl Mückenlarven, als auch Fadenwürmer enthalten. Diese machen grippeähnliche Symptome und lassen sich mit Antibiotika behandeln. Quellen: Krankheiten & Fadenwürmer
Lebensraum Pfütze - Da ist richtig was los
Besonders auf Wiesen und Wäldern, sammelt sich das Wasser zu Pfützen, die durchaus wochenlang stehen bleiben können. Ein Lebensraum, in dem sich bereits schon nach wenigen Stunden winzige Einzeller drin leben können. Nach einigen Tagen entstehen Insektenlarven und Flohkrebse, die bereits mit dem Auge erkannt werden könne. Besonders in Waldgebieten können auch Kreuzkröten ihre Eier in einer Pfütze legen. Durch das wenige Wasser, steigt die Temperatur durch Sonneneinstrahlung sehr schnell an und wirkt wie ein Brutkasten. Sollte die Pfütze nach 17 Tagen nicht ausgetrocknet sein, schlüpfen die kleinen Tiere. Schwalben nutzen den Schlamm der Pfütze zum Nestbau. Durch Straßenbau usw. werden Pfützen immer weniger und der Lebensraum verschwindet. Weitere Informationen und Quelle: Naturdedektive.
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