Sprache und Feinmotorik hängen zusammen. Im Alter von vier bis viereinhalb Jahren sollten die Kinder eigentlich viele Wörter richtig aussprechen. Die Zeitformen dürfen noch durcheinander sein und bspw das “sch” kommt später. Wenn es mit der Aussprache noch ein bisschen schwierig ist, dann kann ein Grund sein, dass die Mundmuskelatur noch nicht so gut ausgebildet ist. Vor allem bei Kindern, die nicht gerne Steckspiele, malen oder basteln, ist es manchmal ein bisschen schwerer. Eben die “Nicht-Fummler-Kinder”. Das ist auch gar nicht schlimm, denn die Aussprache kann über die Feinmotorik verbessert werden. Viele Kinder strecken bspw bei Fädelspielen die Zunge heraus, wenn sie sich konzentrieren. Oder sie pressen die Lippen zusammen. Das stärkt die Muskeln im Mund und die Aussprache fällt leichter. Es gibt leichte und einfach umsetzbare Übungen, die den Kindern unwahrscheinlich helfen:
Kleine Strohhalme: Die Kinder immer aus sehr dünnen Strohhalmen (bspw 0,3 mm) trinken lassen. Oder Jogurt aus normalen Trinkhalmen – gibt es hier zu kaufen.
Pustespiele: Einen Karton nehmen und Wattebausche pusten.
Hämmerspiele: Entweder kaufen oder einen Holzstück nehmen und ein paar Nägel einschlagen. Bitte unbedingt aufpassen, dass es zu keinen Verletzungen kommt
Ein Schraubbrett bauen: Strauben und Muttern unterschiedlicher Größe nehmen.
Collagen basteln und Kinder bspw aus Spielzeugkatalogen ausschneiden und aufkleben lassen
Wichtig ist auch, dass Kinder nicht korrigiert werden sollen, sondern die Eltern das falsch gesprochene Wort noch mal richtig wiederholen. Beispielsweise: “Der Tönig hat eine Trone”. ” Ja, da hast Du Recht, ein König hat eine wunderschöne Krone”.
Am schwierigsten finde ich als Mama, immer daran denken, langsam und deutlich zu sprechen. Nach ein paar Sätzen merke ich meine eigene Mundmuskelatur. Wenn es bei der Sprachentwicklung sehr schwierig ist, sollten auch immer die Ohren untersucht werden. Wer nicht richtig hört, kann auch nicht richtig verstehen und spricht die Wörter womöglich auch falsch aus. Ansonsten Geduld, Geduld. Jedes Kind entwickelt sich in der eigenen Geschwindigkeit.
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